Diesmal beantwortet die Autorin Nina Buschmann meinen Fragebogen zu ihren Lese- und Reisegewohnheiten. Die gebürtige Münchnerin hat das Reisen und Schreiben zu ihrem Berufsziel erklärt. Seit 12 Jahren ist die 34-Jährige erfolgreich als Fremdsprachenlehrerin und interkulturelle Trainerin im Ausland unterwegs. Knapp 70 Länder hat sie bereist und in 13 davon längere Zeit gelebt und gearbeitet. Ihre Faszination für fremde Kulturen und Sprachen hat sie mit der Leidenschaft fürs Fotografieren und Schreiben verbunden. Diverse Reiseberichte von ihr wurden bereits in Zeitungen veröffentlicht (Münchner Merkur, Nah dran!, Regensburg Digital, Globetrotter etc.). Ihre Berichte aus China und Tibet zur Zeit der Unruhen wurden bei Südwild im Bayerischen Fernsehen vorgelesen. Jetzt hat die bilinguale Autorin ihren ersten autobiographischen Frauen-Reisebericht: Wo bitte geht’s hier um die Welt? – 8 Jahre Abenteuer und Reisen einer Fremdsprachenlehrerin geschrieben. Auf humorvolle und tiefblickende Art beschreibt sie die Herausforderungen, sich allein als junge Frau, in fernen Ländern und fremden Kulturkreisen ein Privat- und Arbeitsleben aufzubauen.
1. Was sind deine Lieblingsreiseziele und warum?
Nina Buschmann: Alle Fragen, die zum Thema „Lieblings-“ gehören, fallen mir schwer zu beantworten. Reisen ist und war für mich immer etwas magisches, spannendes, neues, auf das ich mich immer wieder gern einlasse. Ob es sich hierbei um eine Millionenmetropole, einen karibischen Bilderbuchstrand oder Eisberge handelt, ist zunächst nebensächlich. Im Vordergrund stehen die Begegnungen und das Neue/Unbekannte. Und schließlich weiß ich, dass mich, wenn es mir gar nicht gefällt, keiner dort hält und ich woanders hingehen kann. Und eine Erfahrung ist jede Reise!
Nina Buschmann in den Bergen, ca. 45 min von Icking, ihrem Heimatort entfernt. „Eine Gegend, die ich sehr gern mag“, wie sie sagt.
2. Gibt es ein Sehnsuchtsziel, das du noch irgendwann bereisen willst?
Nina Buschmann: Die Antarktis fände ich sehr interessant, Neuland, da ich mir diese Welt kaum vorstellen kann.
3. Wie gründlich bereitest du dich auf eine (nicht berufliche) Reise vor – einfach buchen und los oder mit Reiseführern, Internet etc.?
Nina Buschmann: Ich bereite mich eher wenig vor, um möglichst unvorbelastet zu sein. Das ist sicherlich auch ein bisschen Faulheit, aber ich kann mir theoretische Infos nur schwer merken. Ich mache mir lieber vor Ort ein eigenes Bild und plane an Ort und Stelle weiter. Eine prima Informationsquelle sind immer Reisende, die schon dort sind und ihre eigenen Erfahrungen gemacht haben und Tipps geben können.
4. Gibt es Reiseschriftsteller, die du besonders magst? Wenn ja, warum?
Nina Buschmann: Mir fällt spontan kein Name ein, aber ich schätze Reiseschriftsteller, die Humor, Individualität und eine gute Beobachtungsgabe haben. Ich möchte von ihnen nicht belehrt werden, sondern in möglichst unterhaltsamen Erzählstil wahre Geschichten erfahren.
5. Liest du auf Reisen, was am liebsten?
Nina Buschmann: Da ich meist individuell und aufs Geld achtend unterwegs bin, verbringe ich oft viel Zeit in diversen Verkehrsmitteln: seien es Busse oder Züge, Boote oder Flugzeuge. Dabei lese ich gern, meistens etwas, das mit dem jeweiligen Land zu tun hat – idealerweise unterhaltsam und lehrreich.
6. Schreibst du auf Reisen? Eher Privates oder vielleicht an einem Buch?
Nina Buschmann: Immer! Ohne Tagebuch und Stift gehe ich nicht auf Reisen und so hat sich in den letzten 13 Jahren unterwegs sein, ein ca. ein Meter hocher Tagebuchturm angehäuft. Dieser Turm diente dann auch als Basis für mein Buch Wo bitte geht’s hier um die Welt?
7. Gibt es einen Ort oder eine Landschaft, dem/der du gern ein Gedicht widmen würdest (oder das du von einem Dichter deiner Wahl gern bedichten lassen würdest)?
Nina Buschmann: Nicht wirklich, (leider) habe ich mir nie viel aus Gedichten gemacht.
8. Welche Stadt könntest du dir gut als Setting für einen Roman vorstellen?
Nina Buschmann: Schwierige Frage. Jede Stadt egal wie groß, dreckig, gefährlich, spießig oder schön, hätte Potential für ein gutes Setting. Das hängt dann weniger von der Vorliebe des Autors ab, als vielmehr vom Plot des Romans.
9. Was darf in deinem Reisegepäck, von Kleidung, Hygieneartikeln etc. einmal abgesehen, niemals fehlen?
Nina Buschmann: Kamera, Ladegerät, Tagebuch, Stift
10. Von all den Ländern, die du bisher bereist hast, in welchem hast du wohl am meisten gelernt – über dich, die Menschen dort oder das Leben selbst?
Nina Buschmann: Ich würde sagen, dass mich jedes Land auf seine Art unglaublich viel weiter gebracht hat. So habe ich in Managua, der Hauptstadt von Nicaragua gelernt, was es wirklich heißt, sich auf gefährlichem Pflaster zu bewegen, und auf der Karibikinsel Tobago, was es bedeutet sich fern von Famlie- und Freunden auf eine Notoperation einlassen zu müssen. Aber aus jeder noch so schrecklichen Situation hat sich etwas Gutes ergeben. Der OP-Arzt erkundigt sich auch heute nach 5 Jahren noch bei mir, wie es mir geht.
via Philea’s Blog